| PZN | 00506343 |
| Производитель | HEXAL AG |
| Форма | Сухие соки |
| Ёмкость | 100 ml |
| Потенция | M50 |
| Рецепт | да |
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21.83 €
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Dieses Präparat ist ein Makrolid-Antibiotikum.
Es wird angewendet zur Behandlung von akuten und chronischen Entzündungen, die durch Erythromycin-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind:
- Entzündungen der tiefen Atemwege
- Entzündungen der Bronchien (Bronchitis)
- Entzündungen der Lunge (Pneumonie), insbesondere Chlamydia trachomatis-Pneumonie, Chlamydia pneumoniae-Pneumonie, Legionellen-Pneumonie und Mykoplasmen-Pneumonie (spezielle Formen der Lungenentzündung)
- Keuchhusten und Keuchhustenprophylaxe
- Entzündungen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs: Entzündungen des Mittelohres (Otitis media), der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), des Rachenraumes (Pharyngitis), der Rachenmandeln (Tonsillitis) und des Kehlkopfes (Laryngitis)
- Entzündung der Haut, verursacht durch Corynebacterium minutissimum (Erythrasma [rötlich braune Flecken der Haut]), wenn sich eine örtliche Behandlung als unzureichend erwiesen hat
- schwere Formen der Akne vulgaris (Entzündung der Haut im Bereich der Talgdrüsen)
- Erysipel (Wundrose), als Alternative zu Penicillin bei Penicillinallergie
- Scharlach, als Alternative zu Penicillin bei Penicillinallergie
- Prophylaxe des rheumatischen Fiebers (Zweitkrankheit nach Streptokokkeninfektion), als Alternative zu Penicillin bei Penicillinallergie
- Bindehautentzündung (Einschlusskörperchen-Konjunktivitis) und Körnerkrankheit (Trachom), verursacht durchChlamydia trachomatis
- Diphtherie (auch zur Sanierung von Diphtheriebakterienträgern oder -ausscheidern)
- schwere Entzündungen der Schleimhaut des Darmes (Enteritis), verursacht durch Campylobacter jejuni
- Harnröhrenentzündung (Urethritis), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum
- Gonorrhoe (Tripper), wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative beiPenicillinallergie)
- Syphilis (Lues) im frühen Stadium, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B.Alternative bei Penicillinallergie)
- Strahlenpilzkrankheit (Aktinomykose), verursacht durch Actinomyces israeli, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillinallergie).
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem
Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt dieses Arzneimittel nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da es sonst nicht richtig wirken kann!
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, beträgt die Tagesdosis
- für Säuglinge und Kinder bis zu 8 Jahren 30 (- 50) mg Erythromycin/kg Körpergewicht (KG), aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben
- für Kinder von 8-14 Jahren (etwa 30-50 kg KG) etwa 1,5 g (1-2 g) Erythromycin, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben
- für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene (über 50 kg KG) 1,5-2 g Erythromycin, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.
Bei schweren Erkrankungen oder mäßig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene auf ärztliche Anweisung bis auf das Doppelte erhöht werden.
Die maximale Tagesdosis für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene (über 50 kg KG) beträgt 4 g Erythromycin, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.
Übersichtstabelle zur Dosierung nach Altersgruppen auf der Basis der entsprechenden Körpergewichte
| Körpergewicht in kg | Alter | Tagesdosis Erythromycin in mg | Tagesdosis in ml |
| 15 - 20 | 2 - 4 | 600 - 800 | 3mal 2,5ml - 4mal 2,5 ml |
| 20 - 30 | 4 - 8 | 800 - 1200 | 4mal 2,5 ml - 3mal 5 ml |
| 30 - 50 | 8 - 1 | 1200 - 1600 | 3mal 5 ml - 4mal 5 ml |
| über 50 | über 14 | 1600 - 2000 | 4mal 5 ml - 4mal 6,25 ml |
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Akute Gonokokken-Infektion (Tripper)
Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycin, entsprechend 37,5 ml/Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben über 7 Tage.
Der Erfolg einer Behandlung gegen Gonokokken sollte durch eine bakteriologische Kontrolluntersuchung 3-4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.
Syphilis (Lues) im frühen (primären) Stadium
Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycin, entsprechend 37,5 ml/Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 15 Tagen. Die Gesamtdosis sollte 45 g Erythromycin nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 60 g Erythromycin erhöht werden.
Urethritis (Harnröhrenentzündung), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum
Die Tagesdosis beträgt 2,5-3 g Erythromycin, entsprechend 31,25-37,5 ml/Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 7 Tagen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (ab einem Kreatininwert von 2 mg/dl) bis zumNierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion (Anurie) sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycin, entsprechend 25 ml/Tag, für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene nicht überschritten werden.
Erythromycin ist nicht hämo- oder peritoneal dialysierbar. Bei Patienten, die regelmäßig dialysiert werden, ist eine zusätzliche Dosis vor oder nach dem Dialysevorgang (Blutwäsche) daher nicht erforderlich.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt.
Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7-8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollte dieses Arzneimittel auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen unbedingt noch 2-3 Tage länger eingenommen werden.
Bei der Behandlung von Infektionen mit beta-hämolysierenden Streptokokken (z. B. Mandel- und Rachenentzündung, Wundrose, Scharlach) ist vorsorglich eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen (z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische Herzentzündung, Glomerulonephritis [Nierenerkrankung]) vorzubeugen.
Eine länger dauernde Behandlung mit Erythromycin oder Wiederholungsbehandlungen sollten nur nach strenger Indikationsstellung (Grund für die Arzneimittelanwendung) und unter fortlaufender Überwachung durch Ihren Arzt erfolgen.
Überdosierung
Bei einer geringen Überdosierung ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen. Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten.
Berichte über Vergiftungsfälle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor.
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Vergessene Einnahme
Wenn Sie Ihr Versehen noch am gleichen Tag bemerken, nehmen Sie die zu wenig eingenommene Arzneimenge noch am selben Tag nachträglich ein. Bemerken Sie Ihr Versehen erst am nächsten Tag, so nehmen Sie nicht mehr Arzneimittel ein, sondern setzen die Einnahme der gleichen Menge wie verordnet fort. Es kann erforderlich sein, die Behandlung dann um einen Tag zu verlängern. Sprechen Sie in solch einem Fall bitte mit Ihrem Arzt. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie auch führen, wenn Sie mehrfach die Einnahme vergessen oder zu wenig eingenommen haben.
Abbruch der Therapie
Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den Behandlungserfolg.
Selbst bei einer spürbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung unbedingt zu Ende zu führen, da nur so eine vollständige Beseitigung der Krankheitserreger gewährleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Mittel beeinflusst werden.
Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Mittel ständig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben odergleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesenUmständen mit Unverträglichkeit zu rechnen ist, oder ob besondere Maßnahmen erforderlich sind, wenn Sie diesesArzneimittel anwenden.
Die Wechselwirkungen von Erythromycin mit anderen Arzneistoffen basieren hauptsächlich auf einer Beeinflussungdes Stoffwechsels in der Leber. Häufiger Mechanismus ist hierbei die Blockierung des Multienzymsystems P-450 (spezielles Stoffwechselsystem) durch die Bildung einer stabilen chemischen Verbindung von Erythromycin mit diesem Enzymsystem.
In Einzelfällen kann es bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin und Dihydroergotamin oder einem nichthydrierten Mutterkornalkaloid (Mittel, die Blutgefäße verengen) zu einer verstärkten Engstellung von Blutgefäßen (Vasokonstriktion) und als Folge davon zu Durchblutungsstörungen (Ischämie) kommen. Erythromycin darf nicht gleichzeitig mit einem dieser Wirkstoffe eingenommen werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme dieses Arzneimittels mit Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien) wieTerfenadin sowie Astemizol oder auch Wirkstoffen wie Cisaprid (Mittel, das die Darmbewegung anregt) oder Pimozid(Mittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) kann es in Einzelfällen zu QT-Zeit-Verlängerungen(bestimmtes Intervall im EKG) und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikuläreArrhythmien [Torsade de pointes]) kommen. Daher dürfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen während einer Behandlung mit Erythromycin nicht angewendet werden.
Dieses Arzneimittel sollte nicht mit Chloramphenicol, Clindamycin oder Lincomycin (Antibiotika) kombiniert werden,da eine Wirkungsabschwächung (antagonistischer Effekt) möglich ist (auf Grund von überlappenden Bindungsstellen am bakteriellen Ribosom). Das Gleiche trifft für die Kombination von Erythromycin mit Colistin, Streptomycin sowie Tetracyclinen (Antibiotika) zu. Zwischen Erythromycin und Lincomycin bzw. Erythromycin und Clindamycin besteht eine partielle Kreuzresistenz der Erreger.
Bei gleichzeitiger Anwendung dieses Arzneimittels mit Theophyllin (Asthmamittel) können die Theophyllin-Konzentrationen im Blut erhöht sein, sodass Nebenwirkungen durch Theophyllin auftreten können. Dasselbe trifft auch für die gleichzeitige Gabe dieses Arzneimittels mit Carbamazepin, Phenytoin bzw. Valproinsäure (Mittel zurBehandlung von epileptischen Krampfleiden) oder Clozapin (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischerErkrankungen) zu. In entsprechenden Fällen sollten daher die Theophyllin- bzw. Carbamazepin-, Phenytoin-, Valproinsäure- oder Clozapinkonzentrationen kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung vorgenommen werden.
Weiterhin wurde berichtet, dass die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin und Theophyllin zu einer Erniedrigung der Erythromycin-Blutspiegel in den nicht wirksamen (subtherapeutischen Bereich) führen kann.
Dieses Arzneimittel kann die nierenschädigenden (nephrotoxischen) Wirkungen von Ciclosporin A (Arzneistoff zurUnterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) - vor allem bei ungenügender Leistung der Niere (Niereninsuffizienz) - verstärken.
Die Ausscheidung (Elimination) folgender Arzneistoffe kann durch die gleichzeitige Anwendung dieses Arzneimittelsverzögert werden, so dass es zu einer Wirkungsverstärkung dieser Arzneimittel kommen kann: Alfentanil (Narkosemittel), Bromocriptin (Mittel zur Behandlung der Parkinson"schen Erkrankung), Cilostazol (Mittel zur Behandlung der Schaufensterkrankheit/periphere arterielle Verschlusskrankheit), Chinidin und Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Felodipin (Calciumantagonist [Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck]), Hexobarbital (Narkosemittel), Methylprednisolon (entzündungshemmender Wirkstoff), Alprazolam, Midazolam bzw. Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel), Tacrolimus (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr), Sildenafil (Behandlung von Erektionsstörung), Rifabutin (Antibiotikum), Vinbastin (Tumorbehandlung), Zopiclon (Schlafmittel) sowie bestimmte gerinnungshemmende Arzneistoffe (Antikoagulanzien vom Cumarintyp).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin und bestimmten Protease-Inhibitoren (Wirkstoffe gegen das AIDS-Virus), wie z. B. Ritonavir, wurde eine Hemmung des Abbaus von Erythromycin beobachtet.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin und Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) wird die Arzneistoffkonzentration beider Wirkstoffe im Körper (Bioverfügbarkeit) deutlich erhöht.
Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin und Cimetidin (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) führt zu einer Erhöhung der Erythromycin-Konzentration im Blut.
Bei Patienten unter Digoxin-Behandlung (Arzneistoff zur Behandlung der Herzschwäche) kann Erythromycin zur Erhöhung der Digoxin-Konzentration führen.
Erythromycin erhöht die Konzentration bestimmter HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren. Sehr selten wurde unter Statin-Behandlung (wie z. B. Lovastatin oder Simvastatin [Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels]) und gleichzeitiger Gabe von Erythromycin die Auflösung quergesteifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse) beobachtet.
In Einzelfällen wurden bei AIDS-Patienten, die gleichzeitig Erythromycin i.v. (i.v. = intravenös) und Pentamidin i.v.(Arzneimittel z. B. gegen eine spezielle Form der Lungenentzündung) erhielten, bestimmte Formen von unregelmäßigem Herzschlag (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) beobachtet.
Es liegen Post-Marketing Berichte von Colchicin-Vergiftungen bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin undColchicin (Mittel zur Behandlung des akuten Gichtanfalls und zur Vorbeugung der wiederkehrenden Attacken desMittelmeerfiebers) vor.
In seltenen Fällen kann unter der Behandlung mit Erythromycin und seinen Abkömmlingen (Derivaten) die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva („Pille") in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können!
Einnahme dieses Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Resorption von Erythromycin. Deshalb sollte dieses Arzneimittel möglichst vor oder nach (ca. 1-2 Stunden) den Mahlzeiten eingenommen werden.
Wegen der möglichen besseren Einnahmeakzeptanz erscheint es gerechtfertigt, dass Kinder dieses Arzneimittel auch während der Mahlzeiten einnehmen.
Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort einArzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Schwere allergische Reaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock)
Symptome können sein:
- plötzliche Schwierigkeiten beim Atmen und Schlucken
- Schwellung von Lippen, Zunge, Gesicht und Hals
- extremer Schwindel oder Kollaps
- schwerer Hautausschlag, insbesondere wenn sich Blasen bilden.
Hier muss die Behandlung mit diesem Arzneimittel sofort abgebrochen werden.
Schleimhautentzündung des Darmes mit Symptomen wie schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel. Dahinter kann sich eine ernst zu nehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch Clostridium difficile - verbergen, die sofort mit speziellen Antibiotika behandelt werden muss. Ihr Arzt wird eine Beendigung der Behandlung mit diesem Arzneimittel in Abhängigkeit von dem Grund der Arzneimittelanwendung (Indikation) erwägen. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik)hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Herzerkrankungen
Sehr selten:
- gefährliche Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag wie ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes])und Herzjagen [ventrikuläre Tachykardien]), insbesondere bei Patienten, die ein verlängertes QT-Intervall im EKG haben. Diese Nebenwirkungen sollten besonders bei gleichzeitiger Einnahme von potentiell proarrhythmogenen(Arzneimittel mit möglicher Auslösung von unregelmäßigem Herzschlag) oder QT-Zeit beeinflussenden Substanzen beachtet werden.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten:
- zentralnervöse Störungen wie Schwindel, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Schlaflosigkeit, Alpträume und visuelle
Halluzinationen.
- Verschlimmerung des Krankheitsgeschehens bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
Erkrankungen des Ohrs (Gehör)
Sehr selten:
- Ohrensausen (Tinnitus) und meist vorübergehende Hörverluste bzw. Taubheit. Diese Störungen sind konzentrationsabhängig und treten eher bei Patienten mit stark eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion oder bei hoher Dosierung (4 g Erythromycin pro Tag und mehr) auf.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig:
- Magen-Darm-Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Krämpfen, weichen Stühlen oder Durchfall sind meistens leichter Natur und dosisabhängig. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Sehr selten:
- Einengung des Magenausgangs (spastisch-hypertrophische Pylorusstenose) bei Kindern
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
Häufigkeit nicht bekannt:
- Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Kolitis)
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Sehr selten:
- Nierenentzündung (interstitielle Nephritis)
Infektionen
Häufigkeit nicht bekannt:
- Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittelunempfindlich (resistent) sind.
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen)
Gelegentlich:
- Allergische Hautreaktionen wie Hautrötung und Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikariellesExanthem)
Selten:
- Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen) und Arzneimittelfieber
Sehr selten:
- anaphylaktischer Schock.
Diese Reaktionen treten teilweise schon bei Erstanwendung auf.
- schwere Hauterscheinungen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Erythromycin-Behandlung (Erythema exsudativum multiforme) mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen bis hin zu einem Stevens-Johnson-Syndromoder einer toxisch-epidermalen Nekrolyse (schwere allergische Reaktion gegen ein Medikament mit entzündlichenVeränderungen der Haut sowie Bläschenbildung der Schleimhäute des Mundes und der Geschlechtsorgane [vor allem bei Kindern aller Altersstufen])
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich:
- Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die Stoffwechselvorgänge beschleunigen) als Ausdruck einerleichten Leberzellschädigung
Selten:
- Gallestau in der Leber (intrahepatische Cholestase) bzw. Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) mit z. T. kolikartigenLeibschmerzen infolge einer Sensibilisierung (Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff) nach längerdauernder Behandlung (2-3 Wochen) mit diesem Arzneimittel, besonders bei schon vorher bestehenderLeberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern. Begleitsymptome eines Gallestaus(Cholestase) können u. a. Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen (Nesselsucht [Urtikaria]), Erhöhung bestimmterweißer Blutzellen (Eosinophilie), Fieber und Bauchkrämpfe sein. Diese Reaktionen können schon beiErstanwendung dieses Arzneimittels auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer länger als 10 Tage andauernden Behandlung.
Sehr selten:
- Leberentzündung (Hepatitis), Lebervergrößerung (Hepatomegalie) und Leberversagen
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen
- bei gleichzeitiger Einnahme von Ergotamin oder Dihydroergotamin (Mittel gegen Migräne, die Blutgefäße verengen).
- bei gleichzeitiger Einnahme dieses Arzneimittels mit bestimmten Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien) wie Terfenadin oder Astemizol oder auch Wirkstoffen wie Cisaprid (Mittel zur Anregung der Darmbewegung) oder Pimozid (Mittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen). Hierbei kann es in Einzelfällen zu QT-Zeit-Verlängerungen im EKG und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) kommen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
In Tierversuchen rief Erythromycin keine Missbildungen hervor. Es gibt keine entsprechenden kontrollierten Studien an Schwangeren. Nach Beobachtungsstudien am Menschen wurde jedoch über Fehlbildungen des Herz-Kreislauf-Systems berichtet, wenn die Schwangeren während der Frühschwangerschaft Erythromycin-haltige Arzneimittel eingenommen hatten. Bei Anwendung in der Schwangerschaft müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie dieses Arzneimittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.
Stillzeit
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Magen-Darm-Störungen wie z.B. Durchfälle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen.
Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff(Sensibilisierung) oder einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeähnliche Pilze) nicht auszuschließen. Sie sollten daher dieses Arzneimittel in der Stillzeit nur einnehmen, wenn Ihr Arzt eine Behandlung für unbedingt notwendig erachtet.
Arzneimittel nach Anweisung resuspendieren.
Vor jeder Anwendung gut schütteln.
Verschriebene Menge des Arzneimittels abmessen und einnehmen.
Erythromycinethylsuccinat darf bei Erkrankungen der Leber nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen bei Ihnen vorliegen oder früher einmal vorlagen.
Kinder
Die Anwendung dieses Arzneimittels sollte bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund des leberschädigendenPotentials von Erythromycinethylsuccinat unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen. Der empfohleneDosisbereich ist abhängig vom Krankheitsbild und -verlauf angemessen zu berücksichtigen.
Es liegen Hinweise auf ein mögliches Risiko für die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) bei Säuglingen vor, die in den ersten Lebenswochen mit Erythromycin behandelt wurden. Eine Keuchhustenprophylaxe sollte daher in den ersten Lebenswochen vermieden werden. Eine Keuchhustentherapiesollte nur unter ärztlicher Überwachung auf die Ausbildung einer Pylorusstenose erfolgen. Die Eltern sollten über die klinischen Anzeichen einer Pylorusstenose informiert werden.
Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
Bei einer Behandlungsdauer länger als 3 Wochen wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- undNierenfunktionswerte empfohlen.
Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mitErythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.
Bei der gleichzeitigen Anwendung dieses Arzneimittels mit Arzneistoffen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) oder anderen Medikamenten, die zu QT-Zeit-Verlängerungen führen können, ist Vorsicht geboten. Erythromycin kann in Einzelfällen eine QT-Verlängerung im EKG verursachen oder, unter bestimmten Umständen, lebensbedrohliche ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes) verursachen. Bei Patienten, die eine der folgenden Bedingungen erfüllen, darf Erythromycin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung verabreicht werden:
- angeborene oder erworbene QT-Verlängerung
- gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln oder Umstände (Kaliummangel [Hypokaliämie], Magnesiummangel[Hypomagnesiämie], erhöhter Calciumspiegel [Hypercalciämie]), die unabhängig ebenfalls zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen können
- klinisch relevante Bradykardie (verlangsamte Schlagfolge des Herzens)
In diesem Zusammenhang sind unbedingt mögliche Wechselwirkungen zu beachten.
Berichten zufolge reichen die Erythromycinkonzentrationen, die im ungeborenen Kind erreicht werden, nicht aus, eine kongenitale, d. h. angeborene, Syphilis (Lues) zu verhindern. Neugeborene von Müttern, die während der Schwangerschaft mit oralem Erythromycin gegen eine Frühsyphilis behandelt worden sind, sollten einer angemessenen Penicillin-Therapie unterzogen werden.
Dieses Arzneimittel kann die Katecholamin-Bestimmung (bestimmte Hormone) im Urin verfälschen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach den bisherigen Erfahrungen hat dieses Arzneimittel keinen Einfluss auf die Konzentrations- undReaktionsfähigkeit.
Lagerungsbedingungen
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Dieses Präparat ist ein Makrolid-Antibiotikum.
Es wird angewendet zur Behandlung von akuten und chronischen Entzündungen, die durch Erythromycin-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind:
- Entzündungen der tiefen Atemwege
- Entzündungen der Bronchien (Bronchitis)
- Entzündungen der Lunge (Pneumonie), insbesondere Chlamydia trachomatis-Pneumonie, Chlamydia pneumoniae-Pneumonie, Legionellen-Pneumonie und Mykoplasmen-Pneumonie (spezielle Formen der Lungenentzündung)
- Keuchhusten und Keuchhustenprophylaxe
- Entzündungen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs: Entzündungen des Mittelohres (Otitis media), der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), des Rachenraumes (Pharyngitis), der Rachenmandeln (Tonsillitis) und des Kehlkopfes (Laryngitis)
- Entzündung der Haut, verursacht durch Corynebacterium minutissimum (Erythrasma [rötlich braune Flecken der Haut]), wenn sich eine örtliche Behandlung als unzureichend erwiesen hat
- schwere Formen der Akne vulgaris (Entzündung der Haut im Bereich der Talgdrüsen)
- Erysipel (Wundrose), als Alternative zu Penicillin bei Penicillinallergie
- Scharlach, als Alternative zu Penicillin bei Penicillinallergie
- Prophylaxe des rheumatischen Fiebers (Zweitkrankheit nach Streptokokkeninfektion), als Alternative zu Penicillin bei Penicillinallergie
- Bindehautentzündung (Einschlusskörperchen-Konjunktivitis) und Körnerkrankheit (Trachom), verursacht durchChlamydia trachomatis
- Diphtherie (auch zur Sanierung von Diphtheriebakterienträgern oder -ausscheidern)
- schwere Entzündungen der Schleimhaut des Darmes (Enteritis), verursacht durch Campylobacter jejuni
- Harnröhrenentzündung (Urethritis), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum
- Gonorrhoe (Tripper), wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative beiPenicillinallergie)
- Syphilis (Lues) im frühen Stadium, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B.Alternative bei Penicillinallergie)
- Strahlenpilzkrankheit (Aktinomykose), verursacht durch Actinomyces israeli, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillinallergie).
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem
Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt dieses Arzneimittel nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da es sonst nicht richtig wirken kann!
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, beträgt die Tagesdosis
- für Säuglinge und Kinder bis zu 8 Jahren 30 (- 50) mg Erythromycin/kg Körpergewicht (KG), aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben
- für Kinder von 8-14 Jahren (etwa 30-50 kg KG) etwa 1,5 g (1-2 g) Erythromycin, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben
- für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene (über 50 kg KG) 1,5-2 g Erythromycin, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.
Bei schweren Erkrankungen oder mäßig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene auf ärztliche Anweisung bis auf das Doppelte erhöht werden.
Die maximale Tagesdosis für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene (über 50 kg KG) beträgt 4 g Erythromycin, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.
Übersichtstabelle zur Dosierung nach Altersgruppen auf der Basis der entsprechenden Körpergewichte
| Körpergewicht in kg | Alter | Tagesdosis Erythromycin in mg | Tagesdosis in ml |
| 15 - 20 | 2 - 4 | 600 - 800 | 3mal 2,5ml - 4mal 2,5 ml |
| 20 - 30 | 4 - 8 | 800 - 1200 | 4mal 2,5 ml - 3mal 5 ml |
| 30 - 50 | 8 - 1 | 1200 - 1600 | 3mal 5 ml - 4mal 5 ml |
| über 50 | über 14 | 1600 - 2000 | 4mal 5 ml - 4mal 6,25 ml |
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Akute Gonokokken-Infektion (Tripper)
Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycin, entsprechend 37,5 ml/Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben über 7 Tage.
Der Erfolg einer Behandlung gegen Gonokokken sollte durch eine bakteriologische Kontrolluntersuchung 3-4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.
Syphilis (Lues) im frühen (primären) Stadium
Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycin, entsprechend 37,5 ml/Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 15 Tagen. Die Gesamtdosis sollte 45 g Erythromycin nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 60 g Erythromycin erhöht werden.
Urethritis (Harnröhrenentzündung), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum
Die Tagesdosis beträgt 2,5-3 g Erythromycin, entsprechend 31,25-37,5 ml/Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 7 Tagen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (ab einem Kreatininwert von 2 mg/dl) bis zumNierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion (Anurie) sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycin, entsprechend 25 ml/Tag, für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene nicht überschritten werden.
Erythromycin ist nicht hämo- oder peritoneal dialysierbar. Bei Patienten, die regelmäßig dialysiert werden, ist eine zusätzliche Dosis vor oder nach dem Dialysevorgang (Blutwäsche) daher nicht erforderlich.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt.
Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7-8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollte dieses Arzneimittel auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen unbedingt noch 2-3 Tage länger eingenommen werden.
Bei der Behandlung von Infektionen mit beta-hämolysierenden Streptokokken (z. B. Mandel- und Rachenentzündung, Wundrose, Scharlach) ist vorsorglich eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen (z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische Herzentzündung, Glomerulonephritis [Nierenerkrankung]) vorzubeugen.
Eine länger dauernde Behandlung mit Erythromycin oder Wiederholungsbehandlungen sollten nur nach strenger Indikationsstellung (Grund für die Arzneimittelanwendung) und unter fortlaufender Überwachung durch Ihren Arzt erfolgen.
Überdosierung
Bei einer geringen Überdosierung ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen. Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten.
Berichte über Vergiftungsfälle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor.
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Vergessene Einnahme
Wenn Sie Ihr Versehen noch am gleichen Tag bemerken, nehmen Sie die zu wenig eingenommene Arzneimenge noch am selben Tag nachträglich ein. Bemerken Sie Ihr Versehen erst am nächsten Tag, so nehmen Sie nicht mehr Arzneimittel ein, sondern setzen die Einnahme der gleichen Menge wie verordnet fort. Es kann erforderlich sein, die Behandlung dann um einen Tag zu verlängern. Sprechen Sie in solch einem Fall bitte mit Ihrem Arzt. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie auch führen, wenn Sie mehrfach die Einnahme vergessen oder zu wenig eingenommen haben.
Abbruch der Therapie
Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den Behandlungserfolg.
Selbst bei einer spürbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung unbedingt zu Ende zu führen, da nur so eine vollständige Beseitigung der Krankheitserreger gewährleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Mittel beeinflusst werden.
Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Mittel ständig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben odergleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesenUmständen mit Unverträglichkeit zu rechnen ist, oder ob besondere Maßnahmen erforderlich sind, wenn Sie diesesArzneimittel anwenden.
Die Wechselwirkungen von Erythromycin mit anderen Arzneistoffen basieren hauptsächlich auf einer Beeinflussungdes Stoffwechsels in der Leber. Häufiger Mechanismus ist hierbei die Blockierung des Multienzymsystems P-450 (spezielles Stoffwechselsystem) durch die Bildung einer stabilen chemischen Verbindung von Erythromycin mit diesem Enzymsystem.
In Einzelfällen kann es bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin und Dihydroergotamin oder einem nichthydrierten Mutterkornalkaloid (Mittel, die Blutgefäße verengen) zu einer verstärkten Engstellung von Blutgefäßen (Vasokonstriktion) und als Folge davon zu Durchblutungsstörungen (Ischämie) kommen. Erythromycin darf nicht gleichzeitig mit einem dieser Wirkstoffe eingenommen werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme dieses Arzneimittels mit Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien) wieTerfenadin sowie Astemizol oder auch Wirkstoffen wie Cisaprid (Mittel, das die Darmbewegung anregt) oder Pimozid(Mittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) kann es in Einzelfällen zu QT-Zeit-Verlängerungen(bestimmtes Intervall im EKG) und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikuläreArrhythmien [Torsade de pointes]) kommen. Daher dürfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen während einer Behandlung mit Erythromycin nicht angewendet werden.
Dieses Arzneimittel sollte nicht mit Chloramphenicol, Clindamycin oder Lincomycin (Antibiotika) kombiniert werden,da eine Wirkungsabschwächung (antagonistischer Effekt) möglich ist (auf Grund von überlappenden Bindungsstellen am bakteriellen Ribosom). Das Gleiche trifft für die Kombination von Erythromycin mit Colistin, Streptomycin sowie Tetracyclinen (Antibiotika) zu. Zwischen Erythromycin und Lincomycin bzw. Erythromycin und Clindamycin besteht eine partielle Kreuzresistenz der Erreger.
Bei gleichzeitiger Anwendung dieses Arzneimittels mit Theophyllin (Asthmamittel) können die Theophyllin-Konzentrationen im Blut erhöht sein, sodass Nebenwirkungen durch Theophyllin auftreten können. Dasselbe trifft auch für die gleichzeitige Gabe dieses Arzneimittels mit Carbamazepin, Phenytoin bzw. Valproinsäure (Mittel zurBehandlung von epileptischen Krampfleiden) oder Clozapin (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischerErkrankungen) zu. In entsprechenden Fällen sollten daher die Theophyllin- bzw. Carbamazepin-, Phenytoin-, Valproinsäure- oder Clozapinkonzentrationen kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung vorgenommen werden.
Weiterhin wurde berichtet, dass die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin und Theophyllin zu einer Erniedrigung der Erythromycin-Blutspiegel in den nicht wirksamen (subtherapeutischen Bereich) führen kann.
Dieses Arzneimittel kann die nierenschädigenden (nephrotoxischen) Wirkungen von Ciclosporin A (Arzneistoff zurUnterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) - vor allem bei ungenügender Leistung der Niere (Niereninsuffizienz) - verstärken.
Die Ausscheidung (Elimination) folgender Arzneistoffe kann durch die gleichzeitige Anwendung dieses Arzneimittelsverzögert werden, so dass es zu einer Wirkungsverstärkung dieser Arzneimittel kommen kann: Alfentanil (Narkosemittel), Bromocriptin (Mittel zur Behandlung der Parkinson"schen Erkrankung), Cilostazol (Mittel zur Behandlung der Schaufensterkrankheit/periphere arterielle Verschlusskrankheit), Chinidin und Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Felodipin (Calciumantagonist [Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck]), Hexobarbital (Narkosemittel), Methylprednisolon (entzündungshemmender Wirkstoff), Alprazolam, Midazolam bzw. Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel), Tacrolimus (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr), Sildenafil (Behandlung von Erektionsstörung), Rifabutin (Antibiotikum), Vinbastin (Tumorbehandlung), Zopiclon (Schlafmittel) sowie bestimmte gerinnungshemmende Arzneistoffe (Antikoagulanzien vom Cumarintyp).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin und bestimmten Protease-Inhibitoren (Wirkstoffe gegen das AIDS-Virus), wie z. B. Ritonavir, wurde eine Hemmung des Abbaus von Erythromycin beobachtet.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin und Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) wird die Arzneistoffkonzentration beider Wirkstoffe im Körper (Bioverfügbarkeit) deutlich erhöht.
Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin und Cimetidin (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) führt zu einer Erhöhung der Erythromycin-Konzentration im Blut.
Bei Patienten unter Digoxin-Behandlung (Arzneistoff zur Behandlung der Herzschwäche) kann Erythromycin zur Erhöhung der Digoxin-Konzentration führen.
Erythromycin erhöht die Konzentration bestimmter HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren. Sehr selten wurde unter Statin-Behandlung (wie z. B. Lovastatin oder Simvastatin [Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels]) und gleichzeitiger Gabe von Erythromycin die Auflösung quergesteifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse) beobachtet.
In Einzelfällen wurden bei AIDS-Patienten, die gleichzeitig Erythromycin i.v. (i.v. = intravenös) und Pentamidin i.v.(Arzneimittel z. B. gegen eine spezielle Form der Lungenentzündung) erhielten, bestimmte Formen von unregelmäßigem Herzschlag (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) beobachtet.
Es liegen Post-Marketing Berichte von Colchicin-Vergiftungen bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin undColchicin (Mittel zur Behandlung des akuten Gichtanfalls und zur Vorbeugung der wiederkehrenden Attacken desMittelmeerfiebers) vor.
In seltenen Fällen kann unter der Behandlung mit Erythromycin und seinen Abkömmlingen (Derivaten) die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva („Pille") in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können!
Einnahme dieses Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Resorption von Erythromycin. Deshalb sollte dieses Arzneimittel möglichst vor oder nach (ca. 1-2 Stunden) den Mahlzeiten eingenommen werden.
Wegen der möglichen besseren Einnahmeakzeptanz erscheint es gerechtfertigt, dass Kinder dieses Arzneimittel auch während der Mahlzeiten einnehmen.
Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort einArzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Schwere allergische Reaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock)
Symptome können sein:
- plötzliche Schwierigkeiten beim Atmen und Schlucken
- Schwellung von Lippen, Zunge, Gesicht und Hals
- extremer Schwindel oder Kollaps
- schwerer Hautausschlag, insbesondere wenn sich Blasen bilden.
Hier muss die Behandlung mit diesem Arzneimittel sofort abgebrochen werden.
Schleimhautentzündung des Darmes mit Symptomen wie schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel. Dahinter kann sich eine ernst zu nehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch Clostridium difficile - verbergen, die sofort mit speziellen Antibiotika behandelt werden muss. Ihr Arzt wird eine Beendigung der Behandlung mit diesem Arzneimittel in Abhängigkeit von dem Grund der Arzneimittelanwendung (Indikation) erwägen. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik)hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Herzerkrankungen
Sehr selten:
- gefährliche Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag wie ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes])und Herzjagen [ventrikuläre Tachykardien]), insbesondere bei Patienten, die ein verlängertes QT-Intervall im EKG haben. Diese Nebenwirkungen sollten besonders bei gleichzeitiger Einnahme von potentiell proarrhythmogenen(Arzneimittel mit möglicher Auslösung von unregelmäßigem Herzschlag) oder QT-Zeit beeinflussenden Substanzen beachtet werden.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten:
- zentralnervöse Störungen wie Schwindel, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Schlaflosigkeit, Alpträume und visuelle
Halluzinationen.
- Verschlimmerung des Krankheitsgeschehens bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
Erkrankungen des Ohrs (Gehör)
Sehr selten:
- Ohrensausen (Tinnitus) und meist vorübergehende Hörverluste bzw. Taubheit. Diese Störungen sind konzentrationsabhängig und treten eher bei Patienten mit stark eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion oder bei hoher Dosierung (4 g Erythromycin pro Tag und mehr) auf.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig:
- Magen-Darm-Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Krämpfen, weichen Stühlen oder Durchfall sind meistens leichter Natur und dosisabhängig. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Sehr selten:
- Einengung des Magenausgangs (spastisch-hypertrophische Pylorusstenose) bei Kindern
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
Häufigkeit nicht bekannt:
- Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Kolitis)
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Sehr selten:
- Nierenentzündung (interstitielle Nephritis)
Infektionen
Häufigkeit nicht bekannt:
- Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittelunempfindlich (resistent) sind.
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen)
Gelegentlich:
- Allergische Hautreaktionen wie Hautrötung und Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikariellesExanthem)
Selten:
- Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen) und Arzneimittelfieber
Sehr selten:
- anaphylaktischer Schock.
Diese Reaktionen treten teilweise schon bei Erstanwendung auf.
- schwere Hauterscheinungen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Erythromycin-Behandlung (Erythema exsudativum multiforme) mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen bis hin zu einem Stevens-Johnson-Syndromoder einer toxisch-epidermalen Nekrolyse (schwere allergische Reaktion gegen ein Medikament mit entzündlichenVeränderungen der Haut sowie Bläschenbildung der Schleimhäute des Mundes und der Geschlechtsorgane [vor allem bei Kindern aller Altersstufen])
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich:
- Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die Stoffwechselvorgänge beschleunigen) als Ausdruck einerleichten Leberzellschädigung
Selten:
- Gallestau in der Leber (intrahepatische Cholestase) bzw. Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) mit z. T. kolikartigenLeibschmerzen infolge einer Sensibilisierung (Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff) nach längerdauernder Behandlung (2-3 Wochen) mit diesem Arzneimittel, besonders bei schon vorher bestehenderLeberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern. Begleitsymptome eines Gallestaus(Cholestase) können u. a. Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen (Nesselsucht [Urtikaria]), Erhöhung bestimmterweißer Blutzellen (Eosinophilie), Fieber und Bauchkrämpfe sein. Diese Reaktionen können schon beiErstanwendung dieses Arzneimittels auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer länger als 10 Tage andauernden Behandlung.
Sehr selten:
- Leberentzündung (Hepatitis), Lebervergrößerung (Hepatomegalie) und Leberversagen
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen
- bei gleichzeitiger Einnahme von Ergotamin oder Dihydroergotamin (Mittel gegen Migräne, die Blutgefäße verengen).
- bei gleichzeitiger Einnahme dieses Arzneimittels mit bestimmten Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien) wie Terfenadin oder Astemizol oder auch Wirkstoffen wie Cisaprid (Mittel zur Anregung der Darmbewegung) oder Pimozid (Mittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen). Hierbei kann es in Einzelfällen zu QT-Zeit-Verlängerungen im EKG und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) kommen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
In Tierversuchen rief Erythromycin keine Missbildungen hervor. Es gibt keine entsprechenden kontrollierten Studien an Schwangeren. Nach Beobachtungsstudien am Menschen wurde jedoch über Fehlbildungen des Herz-Kreislauf-Systems berichtet, wenn die Schwangeren während der Frühschwangerschaft Erythromycin-haltige Arzneimittel eingenommen hatten. Bei Anwendung in der Schwangerschaft müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie dieses Arzneimittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.
Stillzeit
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Magen-Darm-Störungen wie z.B. Durchfälle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen.
Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff(Sensibilisierung) oder einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeähnliche Pilze) nicht auszuschließen. Sie sollten daher dieses Arzneimittel in der Stillzeit nur einnehmen, wenn Ihr Arzt eine Behandlung für unbedingt notwendig erachtet.
Arzneimittel nach Anweisung resuspendieren.
Vor jeder Anwendung gut schütteln.
Verschriebene Menge des Arzneimittels abmessen und einnehmen.
Erythromycinethylsuccinat darf bei Erkrankungen der Leber nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen bei Ihnen vorliegen oder früher einmal vorlagen.
Kinder
Die Anwendung dieses Arzneimittels sollte bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund des leberschädigendenPotentials von Erythromycinethylsuccinat unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen. Der empfohleneDosisbereich ist abhängig vom Krankheitsbild und -verlauf angemessen zu berücksichtigen.
Es liegen Hinweise auf ein mögliches Risiko für die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) bei Säuglingen vor, die in den ersten Lebenswochen mit Erythromycin behandelt wurden. Eine Keuchhustenprophylaxe sollte daher in den ersten Lebenswochen vermieden werden. Eine Keuchhustentherapiesollte nur unter ärztlicher Überwachung auf die Ausbildung einer Pylorusstenose erfolgen. Die Eltern sollten über die klinischen Anzeichen einer Pylorusstenose informiert werden.
Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
Bei einer Behandlungsdauer länger als 3 Wochen wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- undNierenfunktionswerte empfohlen.
Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mitErythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.
Bei der gleichzeitigen Anwendung dieses Arzneimittels mit Arzneistoffen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) oder anderen Medikamenten, die zu QT-Zeit-Verlängerungen führen können, ist Vorsicht geboten. Erythromycin kann in Einzelfällen eine QT-Verlängerung im EKG verursachen oder, unter bestimmten Umständen, lebensbedrohliche ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes) verursachen. Bei Patienten, die eine der folgenden Bedingungen erfüllen, darf Erythromycin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung verabreicht werden:
- angeborene oder erworbene QT-Verlängerung
- gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln oder Umstände (Kaliummangel [Hypokaliämie], Magnesiummangel[Hypomagnesiämie], erhöhter Calciumspiegel [Hypercalciämie]), die unabhängig ebenfalls zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen können
- klinisch relevante Bradykardie (verlangsamte Schlagfolge des Herzens)
In diesem Zusammenhang sind unbedingt mögliche Wechselwirkungen zu beachten.
Berichten zufolge reichen die Erythromycinkonzentrationen, die im ungeborenen Kind erreicht werden, nicht aus, eine kongenitale, d. h. angeborene, Syphilis (Lues) zu verhindern. Neugeborene von Müttern, die während der Schwangerschaft mit oralem Erythromycin gegen eine Frühsyphilis behandelt worden sind, sollten einer angemessenen Penicillin-Therapie unterzogen werden.
Dieses Arzneimittel kann die Katecholamin-Bestimmung (bestimmte Hormone) im Urin verfälschen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach den bisherigen Erfahrungen hat dieses Arzneimittel keinen Einfluss auf die Konzentrations- undReaktionsfähigkeit.
Lagerungsbedingungen
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.